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Seelenspiel

5. September 2021

20:00 Uhr
Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche

 

Von den Rosen im Garten des Jesuskindes, deren Dornen später dessen Haupt krönen sollten, erzählt Piotr Iljitsch Tschaikowskis Lied »Legende«. Die wehmütige Weise legte Anton Arenski einem Streichquartett-Satz zugrunde, den er schließlich zu so lyrischen wie leidenschaftlichen Orchestervariationen umarbeitete. Die Wehmut prägte auch das Schaffen von Mieczysław Weinberg, den seine Flucht vor den Nazis ausgerechnet in Stalins Sowjetdiktatur führte. Als dort im Jahr 1948 die Freiheit der Tonkunst besonders bedroht wurde, komponierte der sensible Künstler zwei ergreifende Konzertstücke sowohl für Violine als auch für Violoncello. In ihnen spiegeln sich die Angst und die Trauer wider, aber auch der Trotz und der Trost. Ihm, Weinberg, widmete sein Freund und Mentor Dmitrij Schostakowitsch das Streichquartett in As-Dur – ein tief empfundener Seelenspiegel, den Rudolf Barschai in eine Kammersinfonie von großer Leuchtkraft zu verwandeln wusste.

Besetzung

  • Valentin Radutiu
    Violoncello
  • Gabriel Adorján
    Violine & Leitung

Programm

  • Anton Arenski
    Variationen über ein Thema von Tschaikowski, op. 35 a
  • Mieczysław Weinberg
    Concertino op. 42 für Violine und Streichorchester

  • Concertino op. 43bis für Violoncello und Orchester
  • Dmitrij Schostakowitsch
    Kammersinfonie 110 a